e-wohnen
Die Zukunft des Wohnens: die Wohnung als "Bühne des Ichs".
Komfortables Kommunegefühl
1967 sollte die Gesellschaft neu erfunden werden. Und mit der Wohnung fing es an: Matratzenlager, offene Klotüren - mit der Kommune 1 in Berlin, die "Das wilde Leben" von damals aktuell im Kino wieder auferstehen lässt, war die erste Wohngemeinschaft geboren. Mit all ihren Problemchen.
Im WG-Café in Düsseldorf erlebt die Wohngemeinschaft gerade wieder eine Renaissance - und zwar in kapitalistischer Version. Für rund 300 Euro pro Monat kann sich jeder ins komfortable Kommunegefühl einmieten. In den Gemeinschaftsräumen gibt es 60er-Jahre Design, in den Privatzimmern Ikea.
Extrem mobile Generation
Statt Weltverbesserung wünscht man sich hier Service - und zwar fast wie im Hotel. Es gibt einen Whirlpool und eine Sauna, Putzhilfen und Bügeldienst. Und ein paar Mal pro Woche kommt ein Koch vorbei, der den gemeinsamen Esstisch zum WG-Restaurant macht. Und die Kamera hier ist nicht vom Verfassungsschutz, sondern sendet live ins WG-eigene Intranet.
Die Bewohner sind Praktikanten, kontaktsuchende Neu-Düsseldorfer und Jobnomaden. Zum Beispiel der Internet-Unternehmer Noel aus der Schweiz, der gerade von einer deutschen Großstadt in die andere pendelt. Für ihn ist das eine praktische Lösung seiner Wohnprobleme. Hier zieht er ein wie ins Hotel - und hat gleich Familienanschluss. Das WG-Café erfüllt die Bedürfnisse einer neuen, extrem mobilen Generation. Dessen Erfinder denken bereits über neue Varianten nach: Zum Beispiel eine Senioren-WG oder eine für alleinzerziehende Mütter und Väter.
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